Bitte lassen Sie uns etwas Platz!
Niemand akzeptiert eine Feuerwehr, die nicht schnell genug zur Hilfe eilt. Man ist gewohnt, dass die gerufene Hilfe innerhalb kürzester Zeit eintrifft. Doch das ist manchmal nicht so einfach. Nicht selten versperren geparkte Fahrzeuge die Fahrbahnen für große Feuerwehrwagen. Oft genug ist dabei lediglich Unachtsamkeit die Ursache, denn meistens gibt es Alternativen, sein Fahrzeug besser abzustellen. Natürlich leben wir in einer motorisierten Welt, und die Anzahl der Autos wird auch immer höher. Doch ein kurzer Augenblick des Nachdenkens beim Abstellen des Gefährtes kann Leben retten, vielleicht sogar das eigene.
Besonders ärgerlich wird die Sache für uns natürlich, wenn man extra für uns reservierte Stell- und Fahrflächen versperrt. Hier sind aus Gründen der Sicherheit Sperr-Zonen für die Feuerwehr errichtet worden, um unsere Arbeit zu ermöglichen, selten um sie zu erleichtern. Natürlich wissen wir von diesen Stellflächen, und wollen sie im Falle eines Alarmes nutzen. Schade nur, wenn diese dann nicht zur Verfügung stehen. Aber Feuerwehrzufahrten können auch anders gekennzeichnet sein. In jedem Fall sollten Sie darauf achten, uns genügend Platz zu lassen.
Denn wir möchten Ihnen nicht sagen müssen:
„Entschuldigung, wir steckten im Verkehr fest.“
Behinderung von Einsatzfahrzeugen durch Parken
Seit dem 01.April 2004 gelten neue Verordnungen im Bußgeldkatalog. Wir möchten Sie bitten diese zu beachten.
Parken: Unter Parken versteht man das verlassen des Fahrzeuges oder Halten für mehr als 3 Minuten.
Wer durch Parken seines Fahrzeuges im Einsatz befindliche Rettungsfahrzeuge behindert, muß mit einen Bußgeld von 40 Euro sowie 1 Punkt in Flensburg rechnen.
(Zu den genannten Strafen kommt ab 40 Euro noch eine Bearbeitungsgebühr von 18,12 Euro.)
Kennzeichnen Sie Ihr Haus durch eine deutlich lesbare Hausnummer!
Anfahrtszeiten bei Notfalleinsätzen verzögern sich durch fehlende oder schlechte Kennzeichnung!
Baustellen, behindernde Fahrzeuge etc. können die Anfahrt von Rettungsmitteln des Rettungsdienstes sowie der Feuerwehr oft verzögern (s.o.).
Problematischer allerdings erweist sich die Orientierung in der Straße vor Ort, zum einen liegt es an mangelnder Qualität der Hausnummerierung und zum anderen fehlen einweisende Personen.
Bei einer Vielzahl von Unfällen oder notfallmedizinischer Krankheitsbildern wird der Behandlungserfolg durch Zeitverzögerung gemindert. Besondere Bedeutung kommt der Verzögerung des therapiefreien Intervalls beim Kreislaufstillstand zu. Mit jeder therapiefreien Minute bestehenden Kammerflimmerns sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um 5 %.
Durch den Einsatz einer einweisenden Person verkürzt sich die Anfahrtszeit des Rettungsdienstes zum Notfallort (laut Untersuchungen – Rettungsdienst-Magazin 1998) um durchschnittlich 20 Sekunden. Während der Untersuchungen bei realen Einsätzen wurde jedoch nur bei jedem fünften Einsatz ein Einweiser angetroffen. Weitere Maßnahmen, die es dem Rettungsdienst ermöglichen, schneller tätig zu werden wären beispielsweise das Öffnen von Toren, Schranken und Haustüren, das Aufhalten von Aufzügen im Eingangsbereich, Einsperren von Hunden etc.
Hausnummerierung
Nach dem Bundesbaugesetz ist jeder Eigentümer verpflichtet, sein Grundstück mit der von der Gemeinde festgesetzten Nummer zu versehen. In einigen Bundesländern regeln die Gemeinden diese Vorschrift genauer, was jedoch in sehr unterschiedlicher Weise geschieht.
In vielen Gebieten bestehen keinerlei Vorschriften über die Form der Nummerierung. Der Eigentümer ist hier in der Gestaltung völlig frei. Gerade in Neubaugebieten finden sich so oft recht „abstrakte“ Nummerierungen, die zwar schmücken, aber aus rettungsdienstlicher Sicht wenig nützlich sind.
Beispiele für schlecht sichtbare Hausnummern: verdeckte Nummern, Hausnummern mit der gleichen Farbe wie ihr Untergrund (weiße Nummer auf weißem Grund), schlecht sichtbare Anbringung (zu tief oder an der falschen Hausseite – nicht zur Straße hin).
Sowohl eine Verbesserung der Hausnummerierung als auch der Einsatz eines Einweisers können die Anfahrtszeit zum Notfallort und damit das therapiefreie Intervall um etwa eine halbe Minute verkürzen.
Wie steht es denn an ihrem eigenen Haus mit der Hausnummer ?